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Studiengänge

Studiengang Bachelor Wirtschaftsinformatik

Im deutschsprachigen Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik wird fundiertes Fachwissen erworben, wie mithilfe der Informatik betriebswirtschaftliche Prozesse gestaltet und Herausforderungen in Unternehmen gelöst werden können.

Direkt zur Bewerbung im Campusportal der TU Dortmund

Study © Christian Janiesch​/​Midjourney

Der deutschsprachige Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik schlägt an der Technischen Universität Dortmund eine Brücke zwischen den Studiengängen der Fakultät für Informatik und der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Mit dem Studium der Informatik mit Nebenfach Wirtschaftswissenschaften und der Angewandte Informatik mit Nebenfach Enterprise Computing bekommt man nur Grundzüge der betriebliche Abläufe, Konzepte und Methoden nähergebracht.

Nur der Studiengang Wirtschaftsinformatik ermöglicht nicht nur eine

  • umfassende Ausbildung in Kernthemen der Wirtschaftswissenschaften und des Operations Research
  • sondern enthält auch wesentliche Teile der formalen, technischen Ausbildung der Informatik, insb. im Bereich des Software Engineerings.

Dieses Angebot wird ergänzt durch zahlreiche Veranstaltungen des Wirtschaftsinformatik-Kerns in Form von Vorlesungen, Projekten und Seminaren.

Mit den im Studium der Wirtschaftsinformatik erworbenen Kenntnissen können nicht nur Prozesse optimiert und Probleme in Unternehmen gelöst werden, sondern auch innovative neue Produkte und Dienstleistungen und dazugehörige Geschäftsmodelle entworfen werden.

Der Studiengang eröffnet den Studierenden damit ein abgestimmter Mix aus Pflicht- und Wahlveranstaltungen: Neben einem stabilen Kern aus Grundlagenthemen der Wirtschaftsinformatik mit den Inhalten

  • Datenmanagement, Prozessmanagement und Informationsmanagement

finden sich im Bachelor ebenso Pflichtveranstaltungen der

  • Informatik im Bereich der Softwaretechnik und Softwarekonstruktion,
  • der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre
  • sowie im Bereich Operations Research als auch mathematische Grundlagen für Informatiker:innen

Letztere bieten Studierenden die ideale Möglichkeit sich in Veranstaltungen zum maschinellen Lernen vertiefendes Wissen im Themenbereich Künstliche Intelligenz anzueignen, einem großen Schwerpunkt der Ausbildung am Standort Dortmund. Neben der Fakultät für Informatik wird am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sowie am Research Center Trustworthy Data Science and Security wegweisende Forschung in diesem Bereich durchgeführt.

Daneben stehen zahlreiche Wahlveranstaltungen der Wirtschaftsinformatik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften zur Auswahl. Dieses fachliche Angebot wird ergänzt durch seminaristische und projektorientierte Module der Wirtschaftsinformatik.

Damit deckt der Studiengang Wirtschaftsinformatik im Bachelor insbesondere folgenden drei inhaltlichen Felder ab:

Data Management und angewandte Künstliche Intelligenz
Die Rolle der Daten und des Produktionsfaktors Information im Geschäftsbetrieb ist erheblich. Das Handlungsfeld umfasst Definitionen von Daten, Information und Wissen sowie die Beziehung dieser Konzepte zueinander und für die Umsetzung von Smart-Service- und Industrie-4.0-Szenarien. Daten bilden ebenso die Grundlage für maschinelles Lernen im der angewandten künstlichen Intelligenz. Unter diesem Sammelbegriff werden in Dortmund eine Vielzahl von Themen Angeboten: Neben mathematischen Grundlagen und fortgeschrittenen Veranstaltungen zu Deep und Reinforcement Learning werden angewandte Data-Science-Themen zu Natural Language Processing, Industrial Data Science sowie sozio-technische Themen zu AI in Management und Human-AI Interaction gelehrt. Dieses Themenfeld zeigt außerdem eine Nähe zu informatiknahen, technischen Fragestellungen.

Business Engineering & Prozessautomation
Die theoretischen Grundlagen für Transformationsprojekte liefert das Business Engineering. Business Engineering beschreibt die ingenieursmäßige Gestaltung von Geschäftsmodellen und ist ein modellbasierter und methodenorientierter Ansatz zur Transformation von Unternehmen. Um diese Konzepte in die berufliche Praxis zu überführen erfordert dies das Um- und Neudenken von Prozessen und die Automation dieser mit sogenannten BPM-Systemen oder Softwarerobotern im Sinne der Robotic Process Automation. Die Grundlage dafür kann Process Mining bieten. Dieses Themenfeld zeigt eine besondere Nähe zu Fragestellungen, die den Kern der Wirtschaftsinformatik ausmachen.

Digitale Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft
Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen und die Gesellschaft sind allgegenwärtig und wandeln sich schnell. Entsprechend anpassungsfähig und aktuell müssen Analysen und Gestaltungsoptionen diskutiert werden. In diesem Feld erhalten Sie Einblicke in digitale Technologien, deren Anwendung in Geschäftsmodellen sowie die damit verbundenen Veränderungen von Prozessen und Strukturen. Zudem werden gesellschaftliche Aspekte behandelt. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung zu entwickeln. Dieses Themenfeld zeigt außerdem eine Nähe zu wirtschafts- und sozialwissenschaftenlichen Fragestellungen.

Das Studium der Wirtschaftsinformatik eröffnet den Absolvent:innen Berufsmöglichkeiten in verschiedenen Wirtschaftszweigen, einschließlich Technologieunternehmen, die als Anbieter von digitaler Technologie agieren, bei Anwenderunternehmen, die digitale Lösungen einsetzen, bei Beratungsunternehmen und in der öffentlichen Verwaltung. Eine weitere Perspektive ist die selbständige Betätigung als Unternehmer:in, z. B. in Start-up-Strukturen. Auch das Anstreben einer Promotion ist möglich, was weitere Berufsmöglichkeiten in der Industrie und der Hochschule eröffnet. Exemplarische Berufsfelder umfassen IT-Management, IT-Consulting, IT-Entrepreneurship, Prozessmanagement, Data Analyst und Artificial-Intelligence-Engineering. Mit Blick auf die dynamische technologische Entwicklung ist zu erwarten, dass laufend neue Berufsfelder entstehen und die bestehenden Berufsfelder sich verändern.

Beispiel IT-Beratung
IT-Beratung spielt eine Schlüsselrolle insbesondere bei der Planung, Steuerung, Überwachung und Durchführung von größeren Projekten zur Digitalen Transformation von Organisationen. IT-Berater:innen verfügen über fundiertes betriebswirtschaftliches und technisches Fachwissen, auf dessen Grundlage sie ihren Kund:innen helfen, technologische Herausforderungen zu meistern und strategische Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Die Aufgaben der IT-Beratung umfasst u.a. die Analyse der strategischen und fachlichen Anforderungen eines Unternehmens, die Empfehlung von Systemverbesserungen, die Planung und Durchführung von IT-Projekten sowie die Unterstützung bei der Implementierung neuer Technologien. IT-Berater:innen agieren häufig in interdisziplinären Projektteams und müssen über starke Kommunikationsfähigkeiten verfügen, um Kund:innenbedürfnisse in verschiedenen Branchen und Unternehmen zu erkennen, zu lösen und Entscheidungen überzeugend zu begründen.

Quelle: Rahmenempfehlung für Studiengänge in Wirtschaftsinformatik an Hochschulen (VHB/GI 2024)

Beispiel Prozessmanagement
Prozessmanager:innen vereinen methodisches, technisches und fachliches Wissen, um die Effektivität und die Effizienz von Geschäftsprozessen in Organisationen sicherzustellen. Hierdurch übersetzen sie einerseits innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen in eine skalierbare betriebliche Wertschöpfung. Andererseits müssen Geschäftsprozesse auch effizient und in hoher Qualität durchgeführt werden, um den Unternehmenserfolg zu sichern. Prozessmanager:innen haben beide Zieldimensionen im Blick und gestalten so den Kern der betrieblichen Wertschöpfung. Zu ihren Aufgaben gehören u.a. die strategische Planung der Prozesslandschaft, die Definition und Implementierung von Geschäftsprozessen, die Befähigung der Organisation zur Durchführung der Geschäftsprozesse sowie die Analyse von Prozessdaten als Grundlage einer kontinuierlichen Verbesserung von Geschäftsprozessen. Prozessmanager:innen arbeiten häufig in interdisziplinären Teams, um fachliche und technische Aspekte zu einer effektiven und effizienten Wertschöpfung zusammenzuführen

Quelle: Rahmenempfehlung für Studiengänge in Wirtschaftsinformatik an Hochschulen (VHB/GI 2024)

Beispiel IT-Startup
Digital Entrepreneurs sind Generalisten, die Methoden aus der Wirtschaftsinformatik und Informatik mit Fachwissen aus den Wirtschaftswissenschaften kombinieren, um innovative digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und erfolgreich zu vermarkten. Dies kann sowohl für ein eigenes Startup als auch im Auftrag von Kund:innen der Fall sein. Eigene Startup Gründungen werden von Digital Entrepreneurs basierend auf Problemen aus der Praxis (Problem-Pull) oder technologischen Innovationen (Technology-Push) entwickelt. Digital Entrepreneurs identifizieren Marktchancen für neue digitale Lösungen und Geschäftsmodelle, entwickelt Geschäftspläne, sichern Finanzierungen und führen Teams, um mit innovativen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich zu sein. Um ihr Unternehmen zu nachhaltigem Erfolg zu führen, müssen sie u.a. Risiken managen, strategische Partnerschaften aufbauen, Leistungsportfolios weiterentwickeln und Unternehmen erfolgreich skalieren.

Quelle: Rahmenempfehlung für Studiengänge in Wirtschaftsinformatik an Hochschulen (VHB/GI 2024)

Modulbeschreibungen und Studienverlaufsplan

Hier finden Sie eine genaue Beschreibung der einzelnen Module sowie Ihre Prüfungsordnung.

Hier finden Sie Informationen zum konsekutiven Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik.

Nachfolgend finden Sie einen Beispiel-Studienplan bei Beginn im Wintersemester mit seinen unterschiedlichen Modulen. Für Screenreader enthält er einen Alternativtext.

Studienplan Bachelor Wirtschaftsinformatik: Im ersten Semester: Einführung in die Wirtschaftsinformatik mit 8 CP, Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 1 mit 9 CP, Entscheidungsmodelle mit 5,5 CP, Mathematik für Informatik 1 mit 9 CP, im zweiten Semester IT Strategie und IT Management mit 7,5 CP, Softwaretechnik mit 5 CP, Kostenrechnung und Controlling mit 7,5 CP, Mathematik für Informatik 2 mit 9 CP, im dritten Semester Softwarekonstruktion mit 5 CP, Softwarepraktikum mit 6 CP, Produktionswirtschaft mit 5,5 CP, Makroökonomie mit 7,5 CP, Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik mit 5 CP, im vierten Semester Business Process Management mit 5 CP, Informationssysteme mit 5 CP, Wahl Informatik mit 5 CP, Mikroökonomie mit 7,5 CP, Einführung in das OR mit 7,5 CP, im fünften Semester Wahl Wirtschaftsinformatik mit 8 CP, Anwendungs-Fachprojekt mit 7 CP, Proseminar mit 8 CP, im sechsten Semester Technologie und Innovationsmanagement mit 7,5 CP, Wahl Wirtschaftswissenschaften mit 7,5 CP, Bachelorabschlussmodul mit 15 CP © K. Lenschen​/​TU Dortmund

Aufbau des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsinformatik

Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik ist ein Vollzeit- und Präsenzstudiengang mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern (drei Jahren) und wird mit dem Grad Bachelor of Science (B.Sc.) abgeschlossen.

Wirtschaftsinformatik (orange) In Veranstaltungen der Fakultäten Wirtschaftswissenschaften und Informatik erwerben Sie Wirtschaftsinformatik-Wissen, welche bspw. Aspekte der Prozessautomation, der digitalen Arbeit und des Informationsmanagements vertieft.

Wirtschaft (rot) In den Veranstaltungen der Fakultät Wirtschaftswissenschaften lernen Sie in mehreren Veranstaltungen Grundlagen und Spezialwissen, welche beispielsweise Aspekte des Controllings, des Entrepreneurships oder der Ökonomie vertiefen.

Informatik (blau) In den Veranstaltungen der Fakultät für Informatik lernen Sie in mehreren Veranstaltungen Grundlagen und Spezialwissen, welche bspw. Aspekte der intelligenten Systeme und künstlichen Intelligenz bzw. der Software, Sicherheit und Verifikation vertiefen.

Weitere Grundlagen (grün) In Veranstaltungen verschiedener Fakultäten erwerben Sie Wissen über mathematische Grundlagen der Informatik sowie Entscheidungsmodelle des Operations Research.

Praxis im Bachelor-Studium

Die in Vorlesungen vermittelten Kenntnisse wenden Sie nicht nur in Übungsgruppen, sondern auch in den in den Studienplan integrierten Praktika an. Im Software-Praktikum werden Sie in Gruppenarbeit erste Software-Projekte erarbeiten, um wertvolle Programmiererfahrung und Kompetenzen wie Teamarbeit und Projektmanagement zu erwerben. Auch im Fachprojekt geht es um anspruchsvolle Aufgabenstellungen, die in der Gruppe bearbeitet werden. In der Regel steht hier ein kleines Projekt in Eigenregie im Zentrum.